SEKUNDE IN SPIELFILMLÄNGE

Das ist der Blick aus einem Bus. Es war offenbar der 8. Februar 2013, und der Bus brachte mich an diesem Tag in den Chemnitzer Stadtteil Gablenz. Ich fuhr dorthin, weil ich gerade in der Gegend war und Zeit hatte. Ich wollte das Wohnviertel sehen, in dem ich als Kind ein paar Jahre gelebt hatte. Damals hieß es noch Hans-Beimler-Gebiet und lag in Karl-Marx-Stadt. Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich ein seltsames Gefühl hatte, als ich dorthin fuhr. Doch ich kann mich vermutlich nur daran erinnern, weil ich kurz davor die App 1 SECOND EVERYDAY entdeckt hatte, mit der man ganz unkompliziert Sekunden sammeln und zu Filmchen zusammenfügen konnte. Hab ich probiert, fand’s toll und hab seitdem nicht mehr damit aufgehört.
Was für jeden anderen vielleicht nur eine Aneinanderreihung von mehr oder weniger banalen Augenblicken ist, ist für mich eine Art Tagebuch, in dem auch nicht alles interessant und nur das wenigste bedeutsam ist.
Aber so ist das Leben.