EINE KLEINE GESCHICHTE DER KRISE

Das ist der Philosoph Immanuel Kant. Kurz vor seinem Tod soll er gesagt haben: ES IST GUT.
Der Animationskünstler Raphael Vangelis (damals noch Raphael Mayrhofer) nimmt die Worte des Philosophen und macht sie zur Grundlage eines Gedankenexperiments über grenzenloses Wachstum. Dabei mischt er sinnvolle mit sinnlosen Fakten, Statistiken und Prognosen, illustriert sie auf witzige, komplexe und atemberaubende Weise und verwebt alles zu einer ebenso abstrakten wie verstörenden Erzählung mit dem Ergebnis: Grenzenloses Wachstum führt am Ende zu NICHTS.

DER GEZEICHNETE KAPITALISMUS

Das ist David Harvey – ein britisch-amerikanischer Geograph und Sozialtheoretiker, der den Kapitalismus und seine Folgen lange studiert und kritisch analysiert hat. Seine marxistischen Thesen gehören zu den meistzitierten der letzten Jahrzehnte.
Die RSA hat seinen Vortrag über die Krise des Kapitalismus animiert. Und selbst, wenn man nicht alles (oder gar nichts) von dem versteht, was Harvey da erklärt – es macht Spaß, zuzugucken, und nach diesen 12 Minuten hat man sogar irgendwie das Gefühl, etwas klüger geworden zu sein …

GREENFIELDS

Das sind Vater und Sohn. Sie leben in einer Stadt, die durch Totalitarismus und umweltverschmutzende Industrie beherrscht wird. Eines Tages fällt den beiden ein Flugblatt in die Hände, das ihnen ein besseres Leben verheißt …

DER SCHÖPFER

Das ist … eine Art Hase. Er sieht den Sinn seines Daseins darin, etwas besonders Schönes, Einzigartiges und Kostbares zu erschaffen. Allerdings bleibt ihm dafür nicht viel Zeit.
Die australischen Animationsfilmer Christopher und Christine Kezelos sagen: “The Maker explores the preciousness of our moments on earth, the short time we have with loved ones and the enjoyment of one’s life’s work and purpose.” – Ein schöner Trickfilm mit überraschendem Ende.

I’M OK

Das ist der österreichische Maler Oskar Kokoschka in einem Selbstporträt von 1918. Nachdem drei Jahre zuvor seine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit Alma Mahler auf dramatische Weise endete, meldete er sich freiwillig an die Front und wurde verwundet.
Die Filmemacherin Elizabeth Hobbs erzählt zur Musik von Glucks “Orpheus und Eurydike” in einer rauschhaften Animation von Tuschebildern, die Kokoschka in dieser Zeit malte, wie der Künstler während des Rücktransports aus Russland Flashbacks zwischen Liebestaumel und Kriegstrauma erlebt.

EINE FRAGE DER ZEIT

Das ist Danielle. Sie ist ein virtuelles Geschöpf des amerikanischen Filmemachers Anthony Cerniello. Er erschuf ihr Gesicht, um es mittels Zeitraffer altern zu lassen, und zwar auf so faszinierende Weise wie der Alterungsprozess auch tatsächlich vor sich geht: langsam, unmerklich, unaufhaltsam. Und so wird aus dem kleinen Mädchen in fünf Minuten eine ältere Frau. Fesselnd und ergreifend schön.

KABINENDRUCK

Das ist Graham. Er sitzt im Flugzeug und folgt andächtig und konzentriert den Ausführungen des Kabinenpersonals zu den Sicherheitsbestimmungen an Bord. Doch dann gesellt sich Cynthia zu ihm, eine lebens- und trinklustige Dame, die sich den Teufel um Regeln schert.

Als das Flugzeug in ein Unwetter gerät, eskaliert die Situation. Und schließlich auch Graham.
Schöner und komischer Abschlussfilm des Animationsfilmers Matthew Lee als Absolvent der britischen National Film and Television School.

ZUR LETZTEN (UN)RUHE

Das sind Vater und Sohn. Sie führen zusammen ein Beerdigungsunternehmen und sollen eine alte Dame zur letzten Ruhe betten. Doch der Weg dorthin ist ein beschwerlicher … und unfassbar komischer!
Die beiden britischen Filmemacher Adam Foulkes und Alan Smith waren mit diesem Animationsfilm 2009 für einen Oscar nominiert.