TRUNKENES WEIHNACHTSMÄRCHEN

Das sind Kirsty McCall und Shane MacGowan, die gemeinsam für den Pogues-Song FAIRYTALE IN NEW YORK posen. Bevor der allerdings im Dezember 1987 veröffentlicht wurde, gab es zwei Jahre lang alle möglichen Irrungen und Wirrungen. Ursprünglich wollte Elvis Costello den Song über den irischen Einwanderer produzieren, der sein Heimweh am Weihnachtsabend in der Flasche versenkt. Ursprünglich sollte auch Cait O’Riordan den Song singen … Was noch alles passierte, bevor dieses schöne trunkene Märchen in die Welt kam, erzählt eine interessante Doku der BBC (in der man allerdings Shane McGowan sieht, wie man ihn vielleicht lieber nicht in Erinnerung behalten würde).

Und hier das fertige Video zum Song.

Weiterführende Informationen:
Open Culture

FINGER AUF DER LANDKARTE

Das ist eine Karte der Vereinigten Staaten von Amerika. Allerdings ist sie anders als all die anderen, denn sie ist inspiriert durch über 1000 Songs, die über verschiedene Orte und Gegenden geschrieben wurden. Manchmal konkret, manchmal sehr assoziativ. Die Idee dazu hatte das britische Designstudio Dorothy, wo man die Karte auch für 30 £ kaufen kann.
Und dank der Dorothy’s U.S.A. Song Map auf Spotify kann man mit dem Finger auf dieser Landkarte auch prima verreisen.


MIT SONGS IN DEN WIDERSTAND

Das sind Tom Waits und Marc Ribot. Die beiden kennen sich schon lange und haben viele Platten zusammen gemacht. Länger hat man nichts von beiden gehört. Aber jetzt. Letzten Freitag erschien eine neue Platte von Marc Ribot mit Songs of Resistance (1942-2018). Mit dabei unter anderen Steve Earle, Meshell Ndegeocello, Syd Straw und eben auch Tom Waits. Das Album zur Stunde sozusagen, und nicht nur wegen Trump …

DER SÄNGER UND DER TEQUILA

Das ist Townes van Zandt. Im Herbst 1990 spielte er im Quasimodo in Westberlin, und weil ich ihn toll fand, ging ich hin. Nach dem Konzert setzte er sich an einen der Tische und bestellte sich etwas zu trinken. Ich fasste mir ein Herz, ging zu ihm, stellte mich vor und fragte ihn, ob er mir ein Interview geben würde.
„Ein Interview?“ Er schaute mich belustigt an. „Ich gebe doch jetzt kein Interview. Morgen vielleicht. Im Hotel. Sagen wir um elf.“
Die Kellnerin kam und stellte ein Schnapsglas, Zitrone und einen Salzstreuer vor ihn hin. Er streute etwas Salz in seine Handbeuge, leckte es ab, trank den Schnaps und saugte anschließend die Zitrone aus. Da ich so etwas vorher noch nie gesehen hatte, hielt ich ihn für verrückt und verabschiedete mich schnell.
Am nächsten Vormittag erschien ich zur verabredeten Zeit in seinem Hotel. Townes van Zandt war nicht zu sprechen. Egal. Ich hatte eines der einsamsten und schönsten Konzerte meines Lebens gesehen und gelernt, wie man Tequila trinkt.

DER TRAURIGSTE SONG DER WELT

Das ist Gary Jules. Er ist nicht besonders berühmt, hat nur drei Platten gemacht. Und der einzige Song, mit dem er bekannt wurde, war noch nicht einmal von ihm, sondern von Tears for Fears. Seine Coverversion von Mad World war der Filmsong für Donnie Darko (2001). Mad World ist in dieser Version (die Jules gemeinsam mit dem Filmkomponisten Michael Andrews aufgenommen hat) einer der traurigsten, einsamsten und schönsten Songs, die ich kenne. Gemacht für einen der faszinierendsten Filme, die ich kenne.
Das famose Paste Magazine hat ein Ranking der 50 traurigsten Songs aller Zeiten gemacht, da ist er auf Platz 17. So kam ich drauf.
Das Musikvideo ist von Michel Gondry.


Und hier noch der Filmtrailer zu Donnie Darko.

DER PAKT MIT DEM BLUES-TEUFEL

Das ist Robert Johnson. Er soll ein passabler Mundharmonika-Spieler, aber ein lausiger Gitarrist gewesen sein. Bis er eines Tages an einer Highway-Kreuzung in Mississippi dem Teufel seine Seele verkaufte, um danach als Blues-Gitarrist unvergesslich zu werden. So die Legende, die in verschiedenen Versionen erzählt wird. Ob es auch der Teufel war, der ihn vor achtzig Jahren im verfluchten Alter von 27 sterben ließ, weiß man nicht. Die Todesursache wurde nie geklärt.

Weiterführende Informationen:
Eine Legende

TOM WAITS ÜBER ALLES UND NICHTS

Das ist Tom Waits. Das Bild entstand 1988 als sein Album Big Time erschien. Das New Yorker Filmstudio blank on blank hat die Passage eines Interviews animiert, das damals in London aufgenommen wurde. Waits redet über Kirchen, erfindet Geschichten über die Maulwürfe von Stonehenge, die über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen, er nimmt uns mit auf eine surreale Reise durch die Straßen von New York und in einen hawaiianischen Alptraum.

SCHÖNER TRINKEN

Das sind Alexander Scheer und Steve Binetti. Der eine ist ein wundervoller Schauspieler, der andere ein begnadeter Musiker. Zusammen haben sie aus einem irischen Folksong über Raub, Verrat, Mord und Totschlag (und den Alkohol danach) eine schwerblütige Ballade gemacht, die im besungenen Getränk zu schwimmen scheint. Kann man hier hören und einkaufen.

Am 23.8. kommt übrigens der Film GUNDERMANN von Andreas Dresen ins Kino, da sieht und hört man Alexander Scheer in einer ganz anderen Rolle …