
Das ist eine brennende Ampel in einem Gemälde des Malers Hendrik Otremba, der das Bild „Kachelbad 1988“ genannt hat. Die Geschichte dazu gehört zum Roman KACHELBADS ERBE des Schriftstellers Hendrik Otremba. Darin erzählt er von einem Wissenschaftler, der für ein amerikanisches Unternehmen Menschen einfriert, die im Heute nicht mehr leben können. Kryonik heißt das Verfahren, das der Hypothese folgt, man könne der eigenen Sterblichkeit ein Schnippchen schlagen, indem man sich erst dann wieder auftauen lässt, wenn Krankheiten besiegt sind und das Altern aufgehalten werden kann. Doch die Menschen, die zu Kachelbad kommen, glauben weniger an die eigene Unsterblichkeit, vielmehr sind sie Getriebene ihrer persönlichen Geschichten …
Der Roman erscheint heute und ist für mich eine der wundersamsten, beunruhigendsten, geheimnisvollsten und zärtlichsten Geschichten, die ich seit langem gelesen habe. Und sie ist aus dem leuchtenden Stoff, aus dem Weltliteratur entsteht: faszinierendes Gedankenspiel, Wissenschaft, Poesie, Philosophie, Magie.
Kachelbad im Fernsehen.


Das ist ein Gemälde aus Pixeln. Gemalt hat es Hal Lasko aus Cleveland/Ohio im Jahr 2013. Früher hat er Wetterkarten gezeichnet, war Typograph und entwarf Schriftzüge. Als er mit zunehmendem Alter immer mehr sein Augenlicht einbüßte, schenkte ihm seine Familie einen Computer und sein Enkel zeigte ihm das Programm Microsoft Paint. Das veränderte das Leben des damals 85jährigen Mannes, den alle nur Grandpa nennen. Fortan saß er zehn Stunden täglich am Rechner und schuf seine Pixelgemälde.


