Eine Sekunde am Tag.
ZWANZIG JAHRE WEG
(Foto: Roger Melis)
Das ist mein Bruder Thomas. Er war 32 Jahre alt, als der Fotograf Roger Melis dieses Foto gemacht hat, das auf der Rückseite des ersten Buches erschien, das Thomas im Westen veröffentlicht hat. Das Buch hieß VOR DEN VÄTERN STERBEN DIE SÖHNE, und mein Bruder hätte es lieber in der DDR veröffentlicht, aber das ist eine andere Geschichte, die unter anderem in dem Spielfilm LIEBER THOMAS von Andreas Kleinert erzählt wird, der am 11. November ins Kino kommt.
Kurz danach, vom 22.-24. November, gibt es ein kleines Festival im BABYLON mit Thomas‘ eigenen Filmen, Filmen über ihn und einem sehr schönen Bühnenprogramm mit Katharina Thalbach, Masha Qrella, Jella Haase, Albrecht Schuch und der Bolschewistischen Kurkapelle Schwarz-Rot. Das ist der Trailer:
Heute vor zwanzig Jahren ist Thomas gestorben. Er ist weg, aber er ist hier.
HUMAN
Das ist ein Fischer auf dem Léfini River im Kongo. Das Bild hat der französische Fotograf und Filmemacher Yann-Arthus Bertrand gemacht. Es ist schon eine Weile her, dass er zwei Jahre lang mit einem Filmteam durch die Welt gereist ist, sie von oben filmte und Interviews mit zweitausend Menschen geführt hat.
Was ist dein Schmerz, dein Zorn, deine Hoffnung – das waren die Fragen, die er ihnen gestellt hat. Er sagt, er habe gelernt, dass unsere Spezies voll von Menschlichkeit und Empathie sei. Doch genauso trügen wir die Fähigkeit zur Grausamkeit in uns. Und dass man wählen könne, wofür man sich entscheide.
HUMAN heißt der ebenso berührende wie verstörende Film, der vor ein paar Jahren im Kino lief. Hier unten ist der Trailer und hier der YouTube-Kanal.
AUGUST 2021
Eine Sekunde am Tag.
SPLIT NYC
Dieselben Straßen, Brücken, Plätze und Parks in New York City.
1930 und heute. Erstaunlich. Und auch wieder nicht.
LIEBER THOMAS
Das ist Albrecht Schuch. Er spielt im Kinofilm LIEBER THOMAS von Andreas Kleinert die Rolle meines Bruders Thomas Brasch.
Der Film hat beim Filmfest München Premiere und kommt am 11. November 2021 ins Kino. Das ist sehr aufregend.
DER GEZEICHNETE KAPITALISMUS
Das ist David Harvey – ein britisch-amerikanischer Geograph und Sozialtheoretiker, der den Kapitalismus und seine Folgen lange studiert und kritisch analysiert hat. Seine marxistischen Thesen gehören zu den meistzitierten der letzten Jahrzehnte.
Die RSA hat seinen Vortrag über die Krise des Kapitalismus animiert. Und selbst, wenn man nicht alles (oder gar nichts) von dem versteht, was Harvey da erklärt – es macht Spaß, zuzugucken, und nach diesen 12 Minuten hat man sogar irgendwie das Gefühl, etwas klüger geworden zu sein …
SISTERS WITH TRANSISTORS
Das ist Laurie Spiegel. Sie ist Komponistin und eine der Protagonistinnen des Dokumentarfilms SISTERS WITH TRANSISTORS. Darin erzählt die Filmemacherin Lisa Rovner die Geschichte jener Frauen, die sich neue Maschinen und Technologien zu eigen machten, um auf visionäre und mitunter radikale Weise die Grenzen der Musik neu zu definieren. Mit dabei auch Clara Rockmore, Daphne Oram, Bebe Barron, Pauline Oliveros, Delia Derbyshire, Maryanne Amacher, Eliane Radigue und Suzanne Ciani. Erzählt wird die Geschichte von Laurie Anderson.
Der Film ist seit ein paar Tagen für knapp 10£ in Großbritannien streambar, hier leider nicht. Aber vielleicht ändert sich das ja noch.
SUSHI MIT WES ANDERSON
Das ist ein Sushi-Koch. In Wes Andersons Stopmotion-Film ISLE OF DOGS (2018) kann man ihm in einer Szene bei der Zubereitung zuschauen. Kaum vorstellbar, dass es sage und schreibe 32 Tage gedauert hat, das zu drehen. Wie das ging, kann man im Timelapse-Video drunter sehen.
ES WAR EINMAL DIE ZUKUNFT
Das ist New York auf einer Postkarte von 1925. Tatsächlich gab es damals auch schon einige Wolkenkratzer, doch die imposanten Flugapparate und das ausgeklügelte Hochbahnsystem waren noch eine Utopie. Sind es ja im Grunde bis heute.
Und hier noch ein schöner Film aus demselben Jahr. Ein niederländisches Ehepaar filmte in Midtown, Lower Manhattan, Brooklyn und auf Coney Island. Etwas bizarr der Rialto Sightseeing Bus mit Hakenkreuz (2’47), das in dieser Darstellung hier vermutlich lediglich seine eigentliche und harmlose Bedeutung als Glückssymbol indischer Religionen hatte.